Gut zu wissen: 5 Tipps für die Ernährung in der Schwangerschaft
Was soll und darf ich denn noch essen, wenn ich schwanger bin? Diese Frage stellen sich viele Schwangere und es ist auch gar nicht so einfach, da immer den Überblick zu behalten. Daher kommen hier nun ein paar einfache Basis-Fakten, die Ihnen helfen, gesund und fit durch die Schwangerschaft zu kommen.
1. Grundregel: Rohes ist tabu
Eine recht bekannte Regel: Rohe Lebensmittel sollten nicht auf dem Speiseplan für Schwangere stehen. Dazu gehört Sushi ebenso wie roher Schinken und Salami oder Käse aus Rohmilch. Meistens steht auf der Packung, ob Rohes verwendet wurde, zum Beispiel eben beim Käse. An der Theke oder auf dem Markt gilt: einfach nachfragen. Auch Mayonnaise gehört übrigens dazu, denn darin sind rohe Eier verarbeitet. Im Falle des Falles einfach auf die Packung und in die Zutatenliste schauen, dort finden Sie viele Informationen. Auch offen verkaufte Cremes oder abgepackte Fertig-Salate sollten Sie meiden, weil sich darauf und darin gerne mal Keime bilden können. Die sind in der Regel nicht gefährlich, aber Schwangere sind hier eben besonders empfindlich.
Und falls Sie aus Versehen doch einmal etwas gegessen haben, was eventuell roh war: keine Panik! Die Empfehlungen sind dafür da, einen grundsätzlichen Schutz und Orientierung zu bieten. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sofort gefährdet sind, wenn Sie mal ein Stück Käse gegessen haben, das sich hinterher als Rohmilch-Produkt entpuppt.
2. Die richtige Menge finden
Manchmal hört man als Schwangere Dinge wie „Du musst ja jetzt für zwei essen“. Aber das ist leider komplett falsch. Denn genau das sollen Sie nicht tun. Der zusätzliche Bedarf an Kalorien ist in der Schwangerschaft nämlich gar nicht so hoch. Viel wichtiger ist, das Richtige zu essen. Nämlich gesund und abwechslungsreich. Viel Gemüse, ergänzt durch Obst, dazu Vollkornprodukte (Ballaststoffe sind super wichtig für den Darm!) sowie Milchprodukte und andere Eiweiß-Lieferanten wie Hülsenfrüchte. Natürlich ist auch Süßes ab und zu absolut in Ordnung. Nur eben nicht ständig und in Riesenmengen. Als Getränk Nummer 1 empfiehlt sich Wasser – das können Sie zum Beispiel mit Zitronen- oder Orangenscheiben (Bio-Ware verwenden!) und frischen Kräutern super aufpeppen. Vorsicht mit Saft, der enthält sehr viel Zucker. Und Alkohol ist ohnehin tabu. Ob Sie Kaffee trinken möchten, solltest Sie für sich entscheiden. Sprechen Sie dazu auch gerne mit Ihrer Frauenärztin / Ihrem Frauenarzt.
3. Keine Experimente in der Schwangerschaft
Klar sollte sein: Jetzt ist nicht die Zeit für Experimente. Also keine Diät und auch keine Umstellung der Lebensweise, zum Beispiel hin zu veganer Ernährung. Das alles können Sie machen, wenn das Baby da ist und die Stillzeit beendet ist.
4. Auf Bio setzen
Klingt jetzt nicht gerade neu, aber man sollte es unbedingt öfter sagen: Bio-Produkte sind einfach weniger belastet. Das gilt für Obst und Gemüse ebenso wie für Milchprodukte und Fleisch. Letzteres müssen Sie auch gar nicht jeden Tag konsumieren. Falls Sie vegetarisch leben, sollten Sie darauf achten, genug Eisen zu sich zu nehmen. Das ist in rotem Fleisch vorhanden, aber beispielsweise auch in Haferflocken, Hirse oder Mangold. Auch Ihr Arzt / Ihre Ärztin wird auf Ihren Eisenspiegel achten und Ihnen ggfls. ein Präparat verordnen, sollte er zu niedrig sein.
5. Sollte ich eine Nahrungsergänzung einnehmen?
Vieles kann man über die Ernährung sehr gut regeln. Aber manches braucht dann eben doch einen kleinen Zusatz von außen. Bei der Folsäure ist das so. Sie ist so wichtig, weil ein Mangel zu einem Neuralrohrdefekt beim Baby führen kann. Lassen Sie sich daher auf jeden Fall in der Apotheke oder beim Arzt beraten und ein gutes Präparat empfehlen. Das nehmen Sie am besten schon mit dem Beginn des Kinderwunsches, damit die Speicher gut aufgefüllt sind, sobald die Schwangerschaft eintritt – und zwar bis zum Ende des 1. Trimesters (wenn Sie mögen, natürlich auch noch länger). Falls Sie mit der Nahrung unterstützen möchten: Folsäure ist vor allem in grünem Blattgemüse enthalten, also zum Beispiel in Spinat, Mangold oder Grünkohl. Übrigens kommt die Bezeichnung Folsäure vom lateinischen Wort folium, was Blatt bedeutet. Da ist der Hinweis auf die passenden Lebensmittel also schon direkt im Namen versteckt.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei allen Fragen und Unsicherheiten wenden Sie sich bitte an Ihren betreuenden Arzt bzw. Ihre Ärztin. Bei spezifischen Fragen zur Ernährung kann auch eine Ernährungsfachkraft eine gute Anlaufstelle sein.